Im Herbst 1979 zählten mein bester Kumpel und ich schon die Tage bis Heiligabend. Wir freuten uns schon sehr auf die vielen Geschenke, die wir hoffentlich aus unserer immer größer werdenden Wunschliste bekommen würden!
Es war ein kühler und grauer Tag im Oktober, mein Kumpel war mit seinen Eltern bei uns zu Hause, unsere Eltern feierten, wie so oft, bei Bier und Schnaps und wir saßen in meinem Kinderzimmer und spielten mit den Matchbox-Autos und hörten Musik. Wir unterhielten uns und rechneten fleißig, wann denn endlich Heiligabend ist! Wir diskutierten und überlegten, was wir auf die Wunschliste schreiben würden. Oft wurde zum Überlegen mehrere Kataloge von großen Versandhäusern zu Rate gezogen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit war dann endlich der 24.12.1979, ein regnerischer Montag, da! Kein schöner Tag, aber immerhin war es der ersehnte Heiligabend.
Keine doofe Schule, keine Hausaufgaben und keinen Stress, nein, der große Geschenketag!
Weihnachten 1976 waren die Geschenke noch ganz ohne Computer & Konsolen!
Leider gab es erst am Abend die erwartete große Geschenkeschlacht und bis dahin musste man erstmal die Zeit mit fernsehen und spielen überbrücken. Im Mittagsprogramm liefen die üblichen Weihnachtssendungen, die ich auch immer sehr gerne schaute und mir sehr viel Spaß gemacht haben.
Endlich, gegen 18 Uhr, gab es Abendessen und danach um ca. 19 Uhr durfte ich die Geschenke auspacken. Im Hintergrund lief die Schallplatte von Heintje „Weihnachten mit Heintje“, der Weihnachtsbaum leuchtete sehr dekorativ und der Adventskranz mit allen 4 Kerzen brannte vor sich hin.
Was war jetzt zu tun? Ganz einfach, zuerst wurden die vielen Päckchen nach der Größe und nach der Beschaffenheit sortiert. Die ‚weichen‘ Geschenke kamen zuerst in die Ecke, denn dort waren sowieso nur Klamotten für mich drin. Welchen 10jährigen interessieren schon die Klamotten? Mich jedenfalls nicht!