Bild fehlt
Bild fehlt
Vorwort
Seit es Computer- und Konsolen-Spiele gibt, gibt es auch eine wilde Vielfalt an Genres! Ob Adventures, Jump'n'Run, Strategie oder Shoot 'em Ups – ich habe sie alle gezockt. Hauptsache bunt, laut und voller Spaß und Adrenalin!
1987 war es endlich so weit: Mit 18 Jahren durfte ich offiziell die Spielhalle betreten. Und was habe ich dort gezockt? Vor allem Shoot 'em Ups! "Raiden", "Flying Shark" oder "Starblade Alpha" (der gigantische Automat, in den man sich hineinfläzen konnte) – einfach magisch! Und teuer! Die Jagd auf den Highscore war ein epischer Wettstreit, bei dem es nur ein Ziel gab: Platz eins! Kürzel: WAL!
Auf Heimcomputern und Konsolen war das damals noch nicht dasselbe. Keine Online-Ranglisten, keine Konkurrenz – man spielte quasi nur gegen sich selbst. Wo bleibt da der Nervenkitzel?
Heute gibt es im Shoot-'em-Up-Genre eine wahre Flut an grandiosen Spielen, meistens aus Japan. Viele davon haben es nie offiziell als Modul nach Deutschland geschafft – höchstens als Download. Aber ich bin Sammler! Ich will Module und CDs, ordentlich ins Regal gestellt wie Trophäen eines pixeligen Feldzugs!
Auf dieser Seite nehme ich euch mit in die Welt der Shoot 'em Ups. Bereit für eine wilde Reise durch Feuer, Pixel und Highscores?
Bild fehlt
Darius © Taito 1986 Japan .. in der Spielhalle läuft das Spiel über 3 Bildschirme!
Wie alles begann – mit "Shmup"-Genre
Wie fing das alles an mit meiner Liebe zu Shoot-'em-ups, kurz "Shmups" genannt? Tja, dafür muss ich die Zeitmaschine ordentlich ankurbeln und zurückreisen – ganz weit zurück, in die Ära von Holzvertäfelung und Röhrenfernsehern. Genauer gesagt: zum Atari 2600 und einem kleinen Spiel namens Space Invaders.
Es war etwa 1983 – ich erinnere mich, als wäre es gestern gewesen (was beweist, dass mein Gedächtnis besser funktioniert als manche Joystick-Kalibrierung damals). Zum Geburtstag hielt ich plötzlich diesen Schatz in den Händen: Space Invaders! Und damit begann ein pixeliger Rausch, der mich nie wieder losließ.
Aber Moment – das war nicht mein erster Kontakt mit dem Genre. Schon 1982 lag an Weihnachten Defender unterm Baum. Während andere Kinder mit Bauklötzen spielten, verteidigte ich heldenhaft die letzte Bastion der Menschheit – mit zwei Buttons und einem Daumen aus Stahl.
Seitdem? Ein Feuerwerk aus Lasern, Explosionen und Highscores. Und der Anfang von etwas ganz Großem zwischen mir und den Shmups.
Erstmal nicht nur "Shmup"
Zwar hatte ich Anfang der 80er schon erste Berührungen mit Shoot’em Ups – aber hey, ich war nicht monogam, was Spielgenres anging. Damals, in der Blütezeit der Disketten-Schieberei und geheimen Tauschbörsen auf dem Schulhof, hatte man sowieso alles irgendwie. Der Begriff "Spielebibliothek" war keine Liste auf Steam, sondern eine zufällig zusammenkopierte Schatztruhe auf 5,25-Zoll-Disketten. Ein Genre-Fokus? Fehlanzeige!
Ich spielte, was flimmerte: knifflige Adventures, rasante Jump’n’Runs – Hauptsache es war schrill, schnell und mit ordentlich "Wow-Effekt". In dieser wilden Mischung hatte das Shoot’em Up-Genre zwar einen Platz, aber eben nur als Teilzeit-Mitbewohner in meinem bunten Zocker-Wohnheim.
Mitte der 90er dann der große Strategiewandel – im wahrsten Sinne. Echtzeitstrategie zog bei mir ein und lieferte endlose Schlachten mit meinem damaligen Nachbarn. "Command & Conquer" statt "R-Type", Basisbau statt Balleraction. Laser wurden durch Ressourcen ersetzt, und mein Herz schlug plötzlich im Takt von Sammler-Trucks.
2003 kam dann die große Wende: Ich ließ das Kopieren sein. Und obwohl ich mittlerweile Spiele auch legal konsumierte (die Revolution!), war die ganz große "Shmup"-Liebe immer noch nicht entfacht. Ich verbrachte meine Gaming-Zeit auf Konsolen mit Ego-Shootern, Geschicklichkeitsprüfungen und allem, was die Gamepads zum Glühen brachte. Klar, ein paar Shoot’em Ups waren immer mal wieder am Start – aber sie liefen eben noch unter der Rubrik: "Nette Affäre", nicht "große Liebe".
Wann und warum ging es richtig los?
Tja, wer war schuld an meiner großen Liebe zum Shoot’em-Up-Genre? Die Antwort ist simpel: Facebook! Ja, tatsächlich – ausgerechnet das soziale Netzwerk, das sonst für Geburtstagsgrüße von längst vergessenen Klassenkameraden und Katzenvideos bekannt ist, hat bei mir die Shmup-Rakete gezündet.
Im Jahr 2010 meldete ich mich dort an, neugierig wie ein Space Pilot vor dem ersten Bosskampf. In diversen Gruppen stieß ich auf Gleichgesinnte, die sich hemmungslos über Klassiker und neue Perlen des Genres austauschten. Dort ging’s heiß her: Neuerscheinungen, Re-Releases und Highscore-Battles deluxe. Ich war fasziniert – das hier war keine Community, das war ein digitales Dojo für Punktejäger!
Doch bald merkte ich: Die richtig harten Jungs (und Mädels) zockten auf japanischen Xbox 360-Konsolen. Mushihimesama? DoDonPachi? Nie gehört, nie gesehen – aber verdammt, das sah gut aus! Während in Deutschland noch Tetris aufgewärmt wurde, ballerten diese Leute durch kugelsichere Bienenlevel mit Namen, die wie Zungenbrecher klingen und aussehen wie Feuerwerke auf Speed.
Also wagte ich’s: eine Xbox 360 NTSC-J samt ein paar Games direkt aus Japan bestellt. Wochenlang hibbelte ich wie vor einem Bosskampf mit einem einzigen Leben übrig. Und dann – endlich – ging’s los. Ich war Teil des Shmup-Clubs!
Und nicht nur auf Facebook wurden Rekorde gepostet – auch in den Spielen selbst klatschten einem Online- und Offline-Highscorelisten gnadenlos ins Gesicht: „Spiel besser, oder stirb in Schande.“ Ich liebte es.
Nach und nach trudelten immer mehr japanische Titel bei mir ein. Noch keine Masseninvasion, aber genug, um mein Herz endgültig zu erobern. Mein bisher teuerstes Stück? Mushi Mushi Pork/Pink Sweets – 130 € damals, heute ein rares Sammlerstück, das locker das Doppelte kostet. Liebe kann eben teuer sein. Vor allem, wenn sie in Form von fliegenden Schweinen daherkommt.
Switch frei fürs Dauerfeuer ...
2019 – zu meinem leider 50. Geburtstag (aka „Level 50 erreicht“) – war’s so weit: Meine Frau, meine persönliche Heldin ohne Cape, überraschte mich mit einer Nintendo Switch. Eine Konsole, bei der man eigentlich an Pilzesammler, Hyrule-Retter und quietschfidele Dinos denkt. Aber für mich? Wurde sie zum Portal in die Welt des Arcade-Donnerwetters!
Denn was viele unterschätzen: Die Switch ist ein echtes Paradies für Shoot’em-Up-Fans. Kein Region-Lock mehr – endlich zocken ohne Grenzen! Spiele aus Japan? Her damit! Modul rein, losballern, Glücksgefühl.
Und plötzlich war die Auswahl riesig. Raiden III, IV, V, Flying Shark, Tiger Heli – alles Klassiker, die lautstark „Nimm mich mit!“ schrien. Aber auch die berüchtigten Bullet-Hell-Juwelen, die in Deutschland kaum jemand kennt, zogen mich in ihren Bann: DoDonPachi Blissful Death, Mushihimesama, Espgaluda II, Esp Ra.De. Psi und viele weitere, bei denen man mehr Kugeln auf dem Bildschirm sieht als Sterne am Himmel.
Ein besonderer Lichtblick in dieser Retro-Renaissance ist für mich die Firma M2 – echte Kulturerhalter, wenn’s um alte japanische Shmup-Schätze geht. Sie kümmern sich liebevoll um die Wiederveröffentlichung und Restaurierung von Titeln, die sonst wohl in irgendwelchen pixeligen Archiven verstaubt wären.
Dazu kamen fette Collections von Irem, Taito, Psikyo und Toaplan, die für mich wie Schatztruhen aus der Spielhalle von damals wirken. Dank Internet und fleißiger Importe flatterte ein Spiel nach dem anderen ins Haus – nicht als seelenloser Download, sondern als echtes Modul im Glanz nostalgischer Verpackung. Und genau das sammel ich! Schön geordnet im Regal, jedes Spiel ein kleines Denkmal für meine Liebe zum Genre.
Heute? Das Regal biegt sich, aber mein Herz schlägt wie ein Bosskampf mit halber Energie – schnell, laut und voller Vorfreude. Die Switch ist für mich zur Shmup-Wunderkiste geworden – und ich hab meiner Frau jeden Tag ein Extraleben dafür zu verdanken.
Letztes Update: 17.07.2025